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CULTURAL EXCHANGE

 

Everybody is special - people with special needs

 „you have to walk a mile in someone else’s shoes ….“ Das ist eine spezielle Herausforderung, wenn er oder sie, deren Schrittweite wir fühlen sollten, um sie besser verstehen zu können, gehbehindert, gelähmt, oder sonstwie gehandicapped ist.
Ich wage das ein wenig beurteilen zu können, nachdem wir bei einer Einladungsreise zu den UN in New York – wir hatten die Einladung als Auszeichnung für ein Sozialprojekt mit und in den Townships von Johannesburg bekommen  „Alexandra the dark city“, einen Schüler und seine Mutter mitnehmen durften, der an schwerer fortschreitender Muskellähmung leidet. Rollstuhl mit E-Antrieb + Wechselbatterie nochmals 40 kg, also zusammen einiges über 100 kg.  Die atomare Struktur der Tagesplanung ändert sich fundamental. U-Bahn Abgänge werden zur Realversion von „The Abyss“, Umwege in km und nicht in m gemessen. Und ja, es stimmt: 4 STARKE Personen können Rollstuhl und Mensch über kleinere Hindernisse heben…
Doch nun zu unserem aktuellen Projekt. Seit nunmehr 5 Jahren haben die Somtawin School in Hua Hin/Thailand und das Neue Gymnasium in Leoben eine sehr intensive Partnerschaft, die mit mehrfachen Arbeitstreffen, Besuchen und Gegenbesuchen, Miteinbeziehen von weiteren Schulen,  Orphan school im Jungle und Grenzgebiet von Myanmar und Thailand, etc… einen starken sozialen touch hat. Andere Themen mit Nachhaltigkeit waren „with hungry eyes“ Nahrung und Ernährung oder „die Kunst des Erbens“ Nachforschungen zum Thema Weltkulturerbe.
Im heurigen Jahr wird es sein: „Everybody is special - people with special needs “
Wenn wir uns zurückerinnern oder nachforschen, wie man mit dem Thema Behinderung vor 2 Generationen (also ca. 40 – 50 Jahren)  bei uns verfahren hat, dann kann man konstatieren, dass Eugenik gerade überwunden war aber ansonsten galten Einsperren, Verstecken, Spott, Missbrauch und /oder Missbrauch zu unbezahlter Arbeit oder der Freibrief zu einem hurtigen pharmakologischen  Experiment  als völlig normal.
Heute ist die gesellschaftspolitische Übereinkunft so weit entwickelt, dass wir an der Art und Weise, wie wir mit Menschen mit Behinderung umgehen, die Qualität einer Gemeinschaft erkennen können.
Große Teile des indopazifischen Raumes haben in der genannten Zeitspanne wirtschaftlich, technisch und infrastrukturell 200 Jahre nachgeholt und sind uns momentan in Vielem weit voraus! Diese jet stream Entwicklung im Zeitraffer korrespondiert aber nicht ganz mit der im sozialen Bereich. Hier ist in Ländern wie Thailand, Indonesien, Vietnam, u. a. die erweiterte Familie DAS Netz für Alles. Gerade dort gehen aber die Prognosen dahin, dass in 20 Jahren 60-70% der Bevölkerung in Megastädten wohnen wird. TAKING CARE ist dann nur mehr sehr bedingt möglich. Kommt man von Bangkok oder HCMC zurück, glaubt man bei uns vergleichsweise  einen Tag der offenen Tür im Altersheim zu erleben.
Das heisst aber bezogen auf soziale Strukturen: wir haben uns bereits mit Problemen wie Überalterung, Entfall von Bezugspersonen, institutionelle Betreuung von Menschen mit Behinderung arrangiert. Megapolis in Asien hat das noch vor sich.
Wir wollen beide Situationen thematisieren, wir wollen Vergangenes zur Kenntnis nehmen und  zukünftige Entwicklungen hochrechnen. Dazu haben wir Besuche der Einrichtungen der Lebenshilfe, Altersheime, etc… geplant. Beim Gegenbesuch wird es uns erlaubt sein, die nur in Ansätzen vorhandenen Einrichtungen der Thailänder kennlernen zu dürfen. Beiden Seiten ist bewusst, dass die Erarbeitung des Themas behutsam erfolgen muss. Unterschiedliche Kulturalität, diametral verschiedene Ist-Situation, was ist fast Tabu? Was schockiert? Was erschüttert?  Nicht DIE Lösung, sondern „awareness“ für die Diversität ist das Ziel.                   

Aus Gründen des Datenschutzes ist es uns nicht erlaubt die vielen intensiven Szenen und Situationen zwischen den thailändischen Schülern und den Kindergartenkindern mit und ohne Behinderung zu veröffentlichen. Diesem Wunsch der Eltern müssen und wollen wir Rechnung tragen.

Albert Ecker     www.eckerart.com